Ostsachsenpokal Halbfinale – Die Seifenblase…
HVH Kamenz – TBSV Neugersdorf
Was geht in einem Spieler vor, der nach 2 enttäuschenden Niederlagen und dem damit zerplatzenden Wunschtraum vom überraschenden Aufstieg, Sonntag Nachmittag zum ungeschlagenen Ligakonkurrenten fahren muss, um sich im Pokalhalbfinale demontieren zu lassen?
Schreckliches könnte sich zutragen, epische Niederlagen kennt die Geschichte schließlich zur Genüge. In der Folge stellt sich dann der ein oder andere möglicherweise die Sinnfrage, oder braucht gar therapeutisches Geleit, um jemals wieder eins werden zu können, mit Turnschuh und Ball.
Oder: Sch**ß drauf, ich fahre mit meinen Jungs doch nicht zum heiligen Sonntag durchs gelobte Land, um Zeitzeuge des eigenen Untergangs zu sein! Mann kann sich ja auch mal selbst eine kleine Freude bereiten, sich was gönnen, für die innere Balance gewissermaßen.
So ist der 6 Tore Rückstand in Minute 28 eine Saisonpremiere für die Kamenzer Gastgeber, gleichermaßen überhaupt mit Rückstand in die Kabine geschickt zu werden, Balsam für die Seele , erst recht mit Abstand betrachtet. Denn diesen Abstand brauchts, um die 2. Halbzeit zu verdauen. Das ist wie mit Seifenblasen, oder wenn man Ringe beim Rauchen pafft. Die kann man sich eben nicht einfach ins Regal stellen, so schön sie auch sind.
Eigentlich ist nichts schlimmes passiert in jener 2. Halbzeit, wie bei den Seifenblasen und den Ringen. Die sind dann einfach weg. Aber sie zu bewundern, so lange sie da sind, das ist was uns antreibt. Und so ist es auch mit diesem Handballsport, der es nicht zu schaffen vermag, die Köpfe hängen zu lassen, erst recht mit dieser Mannschafft!
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Gruß, Marcel