Verbandsliga OstTBSV Neugersdorf 1. – HSV 1923 Pulsnitz 28:27 (12:14) – „Nervenstark zum Sieg gestürmt.“
Das „Drama“ im Hinspiel gegen Pulsnitz hatten vielleicht noch einige sehr schmerzlich in Erinnerung, doch sollte sich das keinesfalls wiederholen. Denn der Fokus war auf einen Sieg gelegt. Optimaler Zeitpunkt, mit quasi 2 „Neuzugängen“ (Hedi Sikora, Sharleen Ross) das Team mit frischer Kraft aufzustocken, um den Gegnern die Punkte abzunehmen.











Sofort waren die Frauen des TBSV munter und kamen gut in die Partie. Die anfängliche Nervösität der Gäste wurde ausgenutzt, und so legte man das eigene Angriffs-Spiel breit an und bezog alle Positionen mit ein. Doch das immer wiederkehrende Übel nahm dann zunehmend Überhand, die technischen Fehler. Durch diese unnötigen Ballverluste lud man Pulsnitz quasi zum Tore werfen ein. Leider nahmen die Gäste das an und kamen auch bis nach der Auszeit des TBSV mit bis zu 4 Toren (5:9) in Führung. Lediglich Nicky im Tor hatte was dagegen, hielt einen Strafwurf und zeigte auch sonst einige Paraden. Selbst die nach starken Eins-Eins-Aktionen erzielten Tore durch Sharleen oder die Würfe aus dem Rückraum waren noch kein Start zur Aufholjagd. Denn insgesamt wirkte es sehr bemüht und zu kräfteraubend, wenn der TBSV im Angriff war. Die Gegentore fing man sich dagegen spielend leicht ein. Mit vermeintlich 3 Toren Rückstand sollte es in die Pause gehen. Doch Jette Schellenberger war auch bis nach der Pausen-Sirene voll konzentriert, und warf an der 6er-Mauer der Pulsnitzerinnen den Ball ins Tor. Absoluter Motivations-Schub für die Pause.
Pushen brauchten die Trainer da nicht mehr, alle wussten was zu tun war, und auch was nicht so dolle war. Die Pfefferküchlerinnen waren defintiv schlagbar, und das wollte man auch umsetzen.
Aus, ich nenne es mal „disziplinarischen Gründen“ musste sich der Schreiberling zur 2. Halbzeit auf die Tribüne verlagern und konnte so auch perfekt das Geschehen der Zuschauer mitbeobachten. Denn die 2. Halbzeit bot einen nervenaufreibenden Kampf um jedes Tor. Besser rein kamen nach dem Push des Freiwurf-Tores, die Gastgeberinnen. Denn in der 32. , 33. und 34. Minute gelang dem TBSV jeweils der Ausgleich und die Führung. Das Spiel kippte auf die Seite der Gastgeberinnen, was natürlich den Pulsnitzerinnen nicht entging. Der Spielstand ging nun hin und her. Eine doppelte Unterzahl gegen Neugersdorf, viele Strafwürfe für Pulsnitz, zeigten, dass die Schiedsrichter eine harte, aber nicht immer eine klare Linie hatten. Doch jedem Rückschlag folgte eine entsprechende Antwort des TBSV. Man brachte sich aufgrund einiger Fehler oft um den Lohn, aber kämpfte sich so intensiv in das Spiel hinein, dass man auch die jeweiligen 2-Tore-Rückstände (18:20, 19:21,21:23) immer wieder ausgleichen konnte. Vor allem die mit viel Power in die Tiefe gehende Hedi Sikora prägte die Schlussphase. Die Führung konnte, selbst unterbrochen von einer Auszeit der Gäste, auf drei Tore ausgebaut werden. Nochmals hielt Nicky in dieser Phase einen Strafwurf und brachte die Zuschauer genauso zum Jubeln, wie das gesamte Neugersdorfer Team. 90 Sekunden vor Schluss gab es noch eine Auszeit seitens des TBSV, dass diese taktische Maßnahme aber fast in die Hose ging, sollte man aus den Köpfen streichen. Denn die nun auf offensive Deckung umgestellte Gäste-Abwehr versuchte den Ball zu bekommen. Und es spitzte sich zu, denn man musste in Unterzahl zu Ende spielen. Das 28:26 war ganz wichtig, ein schnelles Gegentor zum 28:27 brachte aber noch einmal alles ins Wanken, doch dieses Mal waren alle Aktiven nervenstark genug, und man nahm die letzten Sekunden mit eigenen Ballbesitz clever von der Uhr, bis die Sirene kam. Es war geschafft, Heimsieg! Dass die Freude dann aus allen Spielerinnen, den Trainern und Zuschauern heraus brach, muss denke ich mal nicht erwähnt werden.
Puh, was eine Partie. Also wenn man einen Krimi sehen will, muss man nicht immer bis zum sonntäglichen Tatort warten, sondern einfach samstags in die Sporthalle im Oberland kommen, und sich solche Spiele anschauen. Eine wirkliche Power-Leistung aller Neugersdorferinnen. Wirklich klasse. Schade, dass es da am Ende keine Chance gab, Anne Leitner einzusetzen, die sich dank einer Wettschuld im Kader befand. Doch Sie war auch ganz froh darüber, dennoch dieses Spiel so nah am Team miterleben zu dürfen. Dieser wichtige Sieg bringt Neugersdorf einen Tabellenplatz nach oben, und bringt Selbstvertrauen für die kommende Auswärts-Aufgabe in Radeberg, wo man dann auch wieder eine starke Leistung aller Akteurinnen braucht, um vielleicht gleich den 3. Sieg zu erringen. Aber bis dahin den Erfolg genießen, regenerieren und positiv auf die kommende Woche blicken.
TBSV spielte mit: J. Halahija, N. Liebscher, A. Leitner (Tor)
Jette Schellenberger 5, K. Penter , M. Bretschneider 7/2, D. Förster 3/2
K. Rothenburger, L. Schulz 4, M. Thomas, H. Sikora 5, Sh. Ross 4, D. Franze
Bank: S. Scholze, M. Brocksch